Weisheiten und Zitate zum Nachdenken

Was nützt es, wenn wir immer mehr Menschen zum Joggen bewegen, aber gleichzeitig die Luft zum Atmen immer dünner wird.
Eckhard Schupeta, deutscher Topmanager, GF der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK)

Wir glauben, wir können als einzige gesund bleiben in einer Umwelt, die wir rundherum krank machen.
Sarah Wiener, österreichische Fernsehköchin und Unternehmerin

Was nennen die meisten Menschen am liebsten dumm?  Das Gescheite, das sie nicht verstehen!
Marie von Ebner Eschenbach, österreichische Schriftstellerin

Es würde viel weniger Böses auf Erden geben, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte.
Marie von Ebner Eschenbach, österreichische Schriftstellerin

In einer Welt, die nach gängiger Meinung von der Sucht nach Geld, Macht, Ansehen und Vergnügen beherrscht ist, überrascht es, Leute zu finden, welche alle diese Ziele aus unersichtlichen Gründen hintanstellen. Leute, welche ihr Leben beim Klettern am Fels riskieren, ihr Leben der Kunst widmen oder ihre Energien dem Schachspiel zuwenden. Indem wir dem Wesen dieses freudigen Tuns nachgehen, welches materielle Belohnung unwichtig erscheinen lässt, hoffen wir, einiges zu erfahren, was die Qualität unseres Alltagslebens verbessern könnte.
Aus dem Buch Das Flow-Erlebnis von Mihály Csíkszentmihályi, emeritierter Professor für Psychologie an der University of Chicago

Zu Beginn unseres Lebens stellt sich uns die Welt so dar, wie sie ist. Dann hypnotisieren uns andere - unsere Eltern, Lehrer, Analytiker - und bringen uns bei, die Welt zu „sehen“ und in der „richtigen“ Weise zu konstruieren. Diese anderen versehen die Welt mit Etiketten, geben den Lebewesen, Dingen und Ereignissen Namen und verleihen ihnen Stimmen, so dass wir danach die Welt in keiner anderen Sprache mehr lesen und in keiner anderen Weise mehr zu uns sprechen lassen können. Wir haben die Aufgabe, diesen hypnotischen Bann zu brechen, die Taubheit und Blindheit abzuschütteln und vielsprachig zu werden, so dass die Welt in neuen Stimmen zu uns sprechen und all ihre möglichen Bedeutungen in das Buch des Daseins schreiben kann.
Aus dem Buch Die Frau, die wieder sehen lernte … von David L. Calof, Robin Simons

Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst die keiner kann.
Weit weg von den Menschen lebte ein Vater mit seinem Sohn. Als der Sohn größer wurde, hatte er einen Wunsch. „Ich möchte mich in der Welt umsehen und hören, was andere Menschen so meinen“, sprach er zu seinem Vater. Dieser schüttelte den Kopf. „Wünsch Dir das nicht mein Sohn, jeder sagt nämlich etwas anderes. Was du auch tust, nie kannst du es allen recht machen. Das glaube ich nicht, sagt der Bub. Gab nicht eher Ruhe, bis sich der Vater mit ihm aufmachte. 

So zogen sie in die Welt hinaus. Der Vater schritt voran, sein Sohn ging neben ihm und am Halfter trabte der der Esel. So begegnete ihnen ein Bauer, der sprach: „Warum lasst ihr den Esel müßig gehen? Er kann doch einen von euch tragen. Da rief der Sohn guter Dinge: Der Mann hat recht! Vater steig auf!

Gesagt, getan. Der Vater setzte sich auf den Esel und der Sohn lief nebenher, bis sie auf zwei Wanderer trafen. Einer der Wanderburschen stieß seinen Kumpel in die Rippen und sagte: „Es ist eine Unverschämtheit, dass der Vater reitet und den Jungen zu Fuß gehen lässt“. Sie schüttelten den Kopf und gingen ihres Weges. Vater und Sohn schauten sich an und tauschten die Rollen. Der Sohn ritt auf dem Esel voraus und der alte Mann lief zu Fuß hinterher.

Bald trafen sie eine Frau, die im Wald Holz gesammelt hatte. Sie sah die beiden und schimpfte: „Es ist eine Schande, dass der Vater zu Fuß geht, während das feine Söhnchen reitet.“ Kopfschüttelnd ging sie weiter. Der Sohn schämte sich und meinte zu seinem Vater: „Die Frau hat recht. Setzt dich zu mir auf den Esel, Vater“.

Gemeinsam ritten sie weiter, bis ihnen die Kutsche eines feinen Herrn entgegenkam. Sie plauderten über Handel und Wandel miteinander. Beim Abschied sprach der vornehme Herr: „Der treue Esel wird bald eingehen, wenn er die schwere Last von zwei Personen weiterhin zu schleppen hat“. So beschlossen sie das Tier gemeinsam zu tragen. Sie banden ihm ein breites Leinenband um seinen Leib, steckten eine Stange hindurch und hoben sich jeder ein Ende davon auf die Schulter.

Ein paar Stunden hatten sie den Esel geschleppt, als sie an ein Wirtshaus kamen. Davor saßen fröhliche Leute. Einer schrie: „Seht die Dummköpfe dort! Die tragen ihren Esel, anstatt auf ihm zu reiten!“ Alle lachten. Wenn die beiden schon nicht reiten wollen, warum führen sie denn den Esel nicht am Halfter hinter sich her?“ Warum tun wir nicht, was die Leute sagen?“ fragte der Sohn. „Weil wir so von zuhause losgegangen sind, antwortete der Vater.

Um es allen recht zu machen, bin ich geritten, bist du und sind wir beide geritten. Wir haben den Esel sogar getragen. Kann man es denn keinem Menschen recht machen?“ fragte der Junge. Nein, das kann man nicht mein Sohn, wie du ja selbst gesehen hast, sprach der weise Vater. Beide waren froh und glücklich, als sie abends wieder friedlich in ihrer gemütlichen Hütte saßen.
Gebrüder Grimm Sprachwissenschaftler (Jacob Grimm 1785-1863; Wilhelm Grimm 1786-1859)