Guten Tag, mein Name ist Rike
Mein zerstörter Lebensbaum
So fühlte ich mich
         nach dem Auslösen
                                  von MCS !
Das
"gesundheitliche und soziale Leben"
verschwunden,
die Basis geraubt !
„Was wollen Sie denn, meine Spritzmittel sind reell gekauft.“  - 
Doch durch den sorglosen Umgang wurde ich damit vergiftet und MCS ausgelöst!

Erst im Nachhinein kann ich überblicken, was im Jahr 2009 geschehen ist und warum bei mir damals MCS
ausgelöst wurde; ich war 57 Jahre alt.

Durch häufig verwendete Pflanzenschutzmittel in meiner Nachbarschaft, d. h. in Kleinstgärten, haben sich
verschiedene Chemikalien von Pflanzenschutzmitteln, Unkrautvernichter, Moosentferner etc.  Jahr für Jahr
in meinem Körper angereichert. Die Langzeitbelastung und die Kombinationswirkung von chemischen
Schadstoffen hatten meine Aufnahmekapazität erschöpft, mein Fass war voll und es lief 2009 einfach über.

Ende März bis Mitte April 2009 starben ganz plötzlich unsere Teichfische in ihrem schönsten Prachtkleid.
Zuerst war es unerklärlich, warum in dieser kurzen Zeit über 20 Fische verendeten.  Doch ich konnte mich
sehr gut daran erinnern, oft Spritzmittelgeruch im Garten und in der Wohnung wahrgenommen zu haben.
Dies ließ mich vermuten, dass es einen Zusammenhang geben musste, denn es war mir bekannt, dass
Spitzmittel extrem fischgiftig sein können.

Auch ich hatte seit Ende März und in den Folgemonaten eigenartige Symptome: Gleichgewichtsstörungen,
Gedächtnis-, Konzentrations- und Wortfindungsstörungen, einen täglichen, schrecklichen Kopfdruck,
Schwindelattacken, Herzdruck und Herzstechen, Magen-/Darmprobleme, Nieren-/Blasenprobleme, Gelenk-
/Muskelschmerzen, Halsschmerzen und Hustenanfälle, Hautprobleme, Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
Hitzewallungen mit gleichzeitigem Schüttelfrost,  Schlafstörungen, Sehprobleme, Übelkeit, Krämpfe,
Haarausfall, meine Fingernägel lösten sich auf usw. Ebenso stellte ich fest, dass unsere Katze nicht mehr
richtig laufen konnte, dass ihre Hinterläufe versagten und sehr oft hatte sie Atemnot. Zum wiederholten
Male lag eine Meisenbrut verendet im Vogelkasten, Bienen, Marienkäfer und andere Insekten lagen tot auf
meiner Terrasse; wie so oft in den vergangenen Jahren im Frühjahr und im Sommer.

Täglich verschlechterte sich mein Gesundheitszustand; ich fühlte mich sehr geschwächt, entsetzlich müde
und erschöpft. Und sobald ich auf meine Terrasse oder in den Garten ging, setzte sich in sekundenschnelle
eine Kaskade vielfältiger Symptome in Gang. Ein ganz kleiner Auslöser reichte, um die Problematik erneut zu
starten.

Deshalb entschloss ich mich im Frühsommer, nicht mehr in meinen Garten und auf die Terrasse zu gehen.
Die in der Nachbarschaft versprühten Spritzmittel und deren schauderhaftes Ausgasen bei Feuchtigkeit,
konnte ich nicht mehr ertragen; die ausgelösten Symptome waren zu heftig. Frisch verstrichene Farbe,
Beizmittel,  mit Chemie behandelte Hölzer etc., kurz, alle chemischen Artikel mit denen man sein Haus
verschönern kann, bereiteten mir plötzlich zusätzliche Probleme.

Als ich im Hochsommer eine Pflanze auf meine Terrasse stellte, wurde ich ohne Vorwarnung von
Spritzmittelnebel eingehüllt und ich habe diesen eingeatmet. Blitzartig konnte ich nicht mehr denken, das
Gedächtnis fiel mir einfach aus dem Kopf, mein ganzer Körper bebte, die getroffene Haut brannte wie
Feuer. Die Büchse der Pandora war geöffnet, das Unheil entwichen.

Auf der Suche nach Hilfe bei verschiedenen Ärzten schaute man mich immer ungläubig an, so als ob ich
etwas in einer fremden Sprache erzählen würde. Keiner konnte oder wollte mich verstehen oder mir gar
glauben; der Blickwinkel der Ärzte ging in Richtung „Hypochondrie“. Meine vielfältigen Schmerzen wurden
immer heftiger, meine Hautrötungen schwollen an, vergrößerten sich im Gesicht, am Hals, auf der Brust und
an den Armen. Die verletzte Haut brannte und ich konnte sie nicht mehr mit Wasser waschen, es war zu
schmerzhaft.  Innerhalb weniger Wochen verlor ich 10 kg an Gewicht und meine totale Erschöpfung ließ
mich fast nur noch schlafen. Ich spürte, mein Leben floss aus mir heraus.

In meiner totalen Verzweiflung wurde mir keinerlei Hilfe von der Gesellschaft gewährt. Weder von den
Ärzten, noch von den Behörden (Umweltamt/Polizei), noch von der Bevölkerung. Ich musste erfahren,
wenn man nicht selbst betroffen ist, wird die Toleranzgrenze von Menschen sehr weit gesteckt. Ist die Not
am größten, schauen Mitmenschen weg; unangenehme Dinge gehen sie nichts an, das Kollektivverhalten
setzt ein.

Bei mir blieb es nicht nur bei der Unverträglichkeit von Chemikalien und deren Ausgasen bei
Pflanzenschutzmitteln und bei Mitteln für Hausverschönerungen. Da mein Organismus sehr stark
geschwächt war, beeinträchtigten mich nun als Folge zusätzlich äußerst grausame Industrieabgase. Auch
diese lösten sehr viele Symptome gleichzeitig aus. Sobald ich das Haus verließ konnte ich kaum
durchatmen; ich hatte Gleichgewichtsstörungen, rasende Kopfschmerzen, Schwindelattacken bis hin zu
Ohnmachtsanfällen. Sogar im Wald spürte ich an vielen Stellen die Abgase der Industrie. Ich erlebte, wie
scheußlich diese Gerüche sein können, welche der gesamten Bevölkerung täglich zugemutet werden. Die
Chemikalien von Duftstoffen  kamen nun auch noch hinzu. Diese beeinträchtigten mich immer stärker und
Duftstoffe sollten im Laufe der Zeit mein gesamtes gesellschaftliches Leben verändern und mir meine ganze
Basis nehmen.

Erst nach vielen Monaten erfuhr ich durch Zufall, dass es Umweltmediziner gibt.
Im Spätherbst besuchte ich in Heidelberg einen Umweltmediziner und erzählte ihm, was mit mir im Frühjahr
geschehen war. Er hörte mir aufmerksam zu, er nahm meine Schilderungen ernst, er nahm sich Zeit für
notwendige Untersuchungen. Es war kaum zu glauben, ich hatte nun einen Arzt und gütigen Menschen
gefunden, der meine „Fremdsprache“ verstand. Er erklärte mir geduldig und ausführlich, was meinen Körper
geschwächt hatte: „Sie haben über Jahre Chemikalien von Pflanzenschutzmitteln etc. aufgenommen und
gespeichert, das nennt man die Sensibilisierungsphase I. 2009 wurde dann durch das Einatmen des
Sprühnebels und durch die Benetzung der Haut die Sensibilisierungsphase II ausgelöst.“ Das bedeutete:
Nun hatte ich MCS. Bis zu diesem Tag hatte ich weder von MCS gelesen noch gehört. Viele Monate wurde
ich auf molekularbiologischer Ebene behandelt und kam ganz langsam zu Kräften.

Als ich wieder etwas Energie besaß, besuchte ich eine Umweltmedizinerin in Bayern zur weiteren
Behandlung. Mit ihren alternativen Heilmethoden erhoffte ich mir Hilfe für meine extremen Hauptprobleme
und weitere Genesung. Diese Ärztin kannte aus eigener Erfahrung, was Chemikalien in
Pflanzenschutzmitteln bei Menschen anrichten können. Auch bei ihr musste ich mich nicht rechtfertigen,
sie verstand meine Problematik sehr gut. Sie gab mir wieder Mut und Zuversicht. Dank dieser beiden
Umweltmediziner geht es mir heute wieder deutlich besser.

Doch mein altes, gewohntes Leben existiert nicht mehr, mein gesellschaftliches Leben brach total
auseinander.  Es wurde 2009 durch das Auslösen von MCS vernichtet. Mit meiner vielfältigen
Chemikalienunverträglichkeit ist es schwierig, ein neues Leben aufzubauen. Besonders die Chemikalien in
Duftstoffen erschweren mir das tägliche Dasein. Überall gibt es Düfte: In der Nachbarschaft, von der
Industrie, in Supermärkten/Kaufhäusern, in öffentlichen Gebäuden/öffentlichen Verkehrsmitteln, in
Autohäusern, in Schulen,  etc. Dem Ewigkeitsmolekül „Duftstoff“ zu entkommen ist nicht mehr möglich,
nicht einmal im Wald oder in der Natur. Die Mitmenschen tragen ihre Duftmarke überall hin.

Besuch empfangen, einen persönlichen Besuch bei Freunden oder bei der Familie machen, in einem
Supermarkt/Kaufhaus einkaufen, einen Friseur aufsuchen, ein Museum oder ein Restaurant besuchen, einer
Veranstaltung beiwohnen, eine Urlaubsreise unternehmen und  in einem Hotel übernachten, einen Arzt
konsultieren usw., all dies ist nicht mehr möglich. Und ein geeignetes Wohnumfeld zu finden ist
unwahrscheinlich. Das bedeutet: MCS-Betroffene müssen auf ganz normale Dinge verzichten, sie sind von
der Gesellschaft ausgestoßen. Denn fast überall sind Räumlichkeiten und Menschen beduftet.

Im Art. 2 (2) (Allgemeines Persönlichkeitsrecht) der Grundrechte heißt es:
„Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“.
Doch den MCS - Geschädigten wird diese körperliche Unversehrtheit nicht gewährt:
"Denn das Recht auf Leben in der sozialen Gesellschaft ist nicht mehr möglich"!
MCS - Betroffene sind vergessen, einsam und allein gelassen!
Unter anderem hat zu meiner Besserung beigetragen …
… ein mehrwöchiger Aufenthalt in den Bergen,
… Behandlung mit Phytotherapie,
mein Interesse an Heilpflanzen wurde dadurch geweckt
… Selbsthypnose und
die wunderbare CD „TIEFENENTSPANNUNG“ von Regina.
… und vieles mehr.
Jeder muss seinen eigenen, annehmbaren Weg finden!
FAZIT:
Für mich ist heute der rücksichtslose Einsatz von Chemikalien
in jedem privaten Haushalt, in der Industrie, in der Landwirtschaft etc.
eine vorsätzliche Körperverletzung.