Guten Tag, mein Name ist Karin, ich bin Jahrgang 1944

Seit 1997 leide ich an dieser nicht anerkannten Krankheit MCS, mit Aufenthalten
in Kliniken, REHA, Vorstellungen und Untersuchungen beim Lungenarzt sowie
Neurologen.
Die Untersuchungsergebnisse waren jeweils ohne Erfolge. Ein bulgarischer Neurochirurg der mit Akupressur
arbeitete und privat praktizierte, verhalf mir damals soweit, dass ich mit den Symptomen der Krankheit
und mit meiner Umwelt einigermaßen klar kam. Bis ich an Dr. med. habil Frick geriet. Er leitete einige
Produkte über die MORA-Therapie aus. Pfarrer Fliege hat ihn in einer seiner TV-Sendungen vorgestellt.

Durch die Ausleitung war mir zumindest der Kontakt mit unseren Kindern wieder möglich. Meine
Beschwerden begannen 1997 im Büro der evangelischen Küsterei. Ich bekam Brennen in den Augen,
Schmerzen und Brennen am Kinn, an den Lippen, an den Zungenrändern, auf der Zunge und im
Rachenbereich.

Mein Hausarzt konnte diese Symptome nicht definieren, schickte mich zum Allergietest, Lungenarzt und
Neurologen. Das Büro wurde auf Giftstoffe untersucht. Es wurden überhöhte Werte von Formaldehyd
gemessen, daraufhin wurden die Schränke entsorgt. Der überbelastete Fußboden wurde nicht entfernt.
Tagsüber war der Drucker in Betrieb, auf dem ich die Kollekte zählte und Schreibarbeiten handschriftlich
ausübte. Meine Beschwerden wurden immer schlimmer und unerträglicher, so dass ich um Aufnahme in
einer Hautklinik bat. Dort wurden Allergietests vorgenommen.

Man schickte mich zum Zahnarzt, der entfernte sämtliche Amalgamfüllungen. Danach kam ich in die REHA.
Beides hat mir nichts gebracht. Im Gegenteil, ich musste jeglichen Kontakt zu Menschen meiden, was fast
nicht möglich war. Ich musste nun herausfinden, was mir Schmerzen im Mundbereich bereitete. Das war
und ist noch immer Waschpulver, Weichspüler, Parfüm, Rasierwasser, Abgase, Zigarettenrauch, Grillfeuer,
Lederwaren, sämtliche neue Konfektion, jegliche Druckerzeugnisse und vieles andere mehr.

Ich lebte zu dieser Zeit im Kinderzimmer richtig isoliert, mit einer Liege, einem Nachttisch und einem
Hocker. Die Bettwäsche hat mein Mann 16mal in der Waschmaschine gespült. Es war eine Odyssee, die
nicht zu beschreiben ist. In Geschäfte konnte ich nicht hineingehen.

Bei sämtlichen Arztbesuchen egal zu welcher Jahreszeit, musste und muss ich immer noch draußen vor
der Tür warten, da ich die gewaschenen Sachen und angelegten Deos, Parfüms, Rasierwasser usw. nicht
riechen kann und sofort ein Prickeln bis hin zu Schmerzen an Lippen und Zunge erfolgen.

Ich benutze nur duft- und parfümfreie Produkte. Damit ich Kontakt zu unseren Kindern pflegen kann,
haben sie ihren Haushalt völlig auf duftfreie Produkte umgestellt. Besuche in anderen Wohnungen, sind
sehr eingeschränkt bzw. nicht möglich.

2011 suchte ich krampfhaft nach einer Umweltklinik, wo ich mir Hilfe erhoffte. Es wurde gesagt, dass
diese Krankheit im Moment noch nicht heilbar ist und es noch keine Medikamente dagegen gibt.

Der einzige Trost für mich war und ist, dass ich nicht allein an dieser Krankheit leide, dass diese Krankheit
einen Namen hat und ich mir nicht nur alles nur einbilde!
Oft wünsche ich mir, dass man mir diese schwere Krankheit und das damit verbundene Leiden
ansieht - leider ist dem nicht so!